Der Gecko – angenehmer Lebensgenosse

Gecko an Hausfassade
⓿❸❹  Er gehört zu unseren treuesten Lebensgenossen, wohnt in den Mauerritzen des Hauses und des Porche. Am Abend kriecht er hervor, jagt seine Beute und vermindert so die Plaggeister wie Mücken, Fliegen, Spinnen und weitere Insekten. Er ist ein flinker Jäger und huscht geschwind schräg die Wand hinauf, der Säule entlang und entschwindet in einer Lücke der Mauer aus Stein. Sogar das Fenster schafft er via die Scheiben zu überwinden. Er kann aber auch anders, er sonnt sich genüsslich – so scheint es jedenfalls – auf einem Vorsprung der Terrasse oder hoch oben unter dem Dach. Manchmal ist er allein, oftmals auch zu zweit oder zu dritt unterwegs. Im Frühsommer begleiten ihn ein bis zwei Jungtiere. Wir dürfen ihn beobachten, ihm jedoch nicht zu nahe kommen. Das schätzt er nicht, sodann verschwindet er in eine schützende Spalte. Geschlossene Räume scheut er. Kriecht er versehentlich in den Wintergarten, öffnen wir sofort alle Türen, damit er sich wieder nach draussen verlaufen kann.
ausgetrockneter Gecko

Unser Haustier ist ein Tarentola mauritanica, ein Mauergecko. Er ist eine Echse, und seine Länge beträgt zwischen 10 und 15 cm. Dank seiner Haftlamellen auf der Unterseite der Zehen, kommt er auch auf den fein verputzten Oberflächen rasch voran. Der Schwanz beträgt etwa 40 Prozent seiner gesamten Länge. Verliert er diesen, weil er in einer engen Ritze stecken bleibt, wächst er meistens wieder nach. Ihm fehlen die Augenlider gänzlich, deshalb leckt er seine Augen regelmässig mit seiner Zunge ab. Da unser Haus an einer sonnigen Lage steht, legt er sich im Winter nicht zur Ruhe, sondern bleibt aktiv, wie auch seine Beute. Im Frühling wird gepaart, und das Weibchen legt an einem geschützten Ort zwei Eier ab, woraus nach 60 – 120 Tagen die Jungen selbständig schlüpfen. Das genaue Alter unseres Mauergeckos kennen wir nicht. Uns ist bekannt, dass er bis 14 Jahre alt werden kann.

Im mediterranen Raum ist der Mauergecko weit verbreitet. Da er sich flexibel auf seinen Lebensraum einstellen kann, pflanzt er sich regelmässig fort und gilt somit nicht als gefährdetes Reptil. Einzig als noch ungeschicktes Jungtier ist er Beute für Katzen und Vögel. Mit der Zunahme der Urbanisation und des Verkehrs erhöht sich sein Lebensstress trotzdem. Deshalb wurde er in die Berner Konvention aufgenommen, der durch den Europarat im Jahr 1979 erstellten Liste über die erhaltenswerten wild lebenden Pflanzen und Tiere und ihre Lebensräume.