Tortilla Española |
Über Ursprung und Herkunft der spanischen Tortilla wird spekuliert. Es gibt Vermutungen die besagen, dass sie im Jahr 1537 zusammen mit den Kartoffeln von Amerika nach Europa gebracht wurde. Diese Vermutung steht auf wackeligen Füssen, weil die Kartoffel ursprünglich nur als Tierfutter genutzt wurde.
Das bekannte Dokument, welches auf die Tortilla hinweist, ist mit der Jahreszahl 1817 datiert, beauftragt von den Cortes in Navarra. General Tomás de Zumalacárregui (1808-1835) war gezwungen, auf einem Bauernhof zu übernachten und bat die Bäuerin um eine warme Mahlzeit für ihn und seine Entourage. Die Bäuerin hatte nur Zwiebeln, Kartoffeln und Eier im Haus. Sie schnitt Kartoffeln und Zwiebeln in kleine Scheiben und briet sie im Olivenöl, gab die zerquirlten Eier und etwas Salz hinzu und liess das Ganze auf kleinem Feuer garen. Sobald die Eier gestockt waren, wendete sie den „Kuchen“ und briet ihn zu Ende. Der General war begeistert. In der Region der Extremadura, der ärmsten Gegend Spaniens zu dieser Zeit, war die Tortilla bereits 20 Jahre früher als bekömmlicher, gesunder und billiger Hungerstiller bekannt.
Heute gilt sie als modernes Gericht der nachhaltigen Küche, da sie überall in Spanien mit regionalen Produkten zubereitet werden kann und ausserdem bestens nährt. Sie wird im Original aber auch in zahlreichen Variationen hergestellt. Rezepte für die Tortilla Española gibt es zuhauf. Die Zubereitung benötigt ihre Zeit und damit verbunden viel Geduld. Wird sie zu schnell und zu stark gebraten, ist sie innen noch flüssig, und aussen brennt sie an. Wer im Restaurant eine frische Tortilla Española bestellt, ist gerne bereit, gute 20 Minuten darauf zu warten.