Markthalle von Denia |
⓿❸❺ Manises ist nicht nur bekannt durch den drittgrössten Flughafen Spaniens, sondern hier gedieh dereinst die grosse Handwerkskunst der Herstellung und Bemalung von keramischen Alltagsgegenständen und Meisterwerken. Diese Boden- und Wandplatten wiederspiegeln geschichtliche Momente oder alltägliche Szenen. Die handgemalten Ornamente zieren Teller, Schalen, ganze Wände und viele weitere Gebrauchs- und Dekorationsgegenstände aufs Schönste. Jede der bekannten Keramikerfamilien hütete ihre eigenen Geheimnisse im Rezept der Herstellung, in den Farbmischung für die Bemalung und in deren Technik.
Die Keramik ist, wie vieles andere, im Orient entstanden und mit der
Eroberung durch die Moros nach Spanien gelangt. Manises und Sevilla
haben sich zu den bedeutendsten spanischen Zentren der Herstellung von
Kunstkeramik entwickelt. Nach der Rückeroberung der iberischen Halbinsel
durch die katholischen Könige war es Jaime I der Faire, der durch die
geschickte Verteilung der Herrenhäuser und der Gebiete an seine
Untertanen den Grundstein für die Handwerkskunst vor Ort legte. Manises
kam zwischen 1302 und 1306 unter die Obhut von Pere Boil, dem
Bediensteten und Säckelmeister des Königs und demzufolge dem ersten Lord
von Manises. Hier wurde zu dieser Zeit begonnen, goldenes Steingut im
gotisch-mudejaren Stil herzustellen. Die Tonwaren wurden vorwiegend blau
bemalt, golden umrandet, eingefasst oder mit goldenen Ornamenten
versehen. Diese blau in gold – Tonwaren wurden nach ganz Europa
verschifft und waren als „Produkt von Valencia“ oder „von Mallorca“ –
Heute „Majolika“ bekannt.
Manises-Teller |