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Palmen soweit das Auge reicht |
⓿❸❸ Die Stadt Elche, 15 km südlich des Flughafens Alicante, ist bekannt
für seine Palmengärten, „Palmerals“ genannt. Sie bestehen aus insgesamt
etwa 170‘000 Bäumen, erstrecken sich über 500 Hektaren und bilden die
grösste Dattelpalmenoase in Europa. Die Luftbilder zeigen: Palmen so
weit das Auge reicht.
Was die meisten Besucher vor der Anreise nicht wissen ist der
Umstand, dass nur ein ganz kleiner Teil der Gärten wirklich gepflegt und
direkt begehbar ist. Es führen zwar Wege entlang der verschiedenen
„Huertas“. Wer sich jedoch näher mit diesen Wunderwerken der Natur
auseinandersetzen möchte, begibt sich am besten direkt zum „Huerto del
Cura“. Benannt ist der Garten nach dem Besitzer Kaplan José Castaño
Sánchez, der gegen Ende des 19. Jahrhunderts den Garten zu pflegen
begann und ihm die heutigen Strukturen verlieh.
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Eingang zur "Huerto del Cura" |
Der
Huerto del Cura ist als botanischer Garten angelegt. Auf der Fläche von
13‘000 m² stehen rund 1000 Palmen aller möglichen Sorten, sehr gepflegt
und gut lesbar beschriftet. Bequeme Gehwege führen durch den Huerto,
und zwischen den Palmen findet man tropische und subtropische Gewächse
aller Art wie Kakteen, Obst- und Fruchtbäume, Agaven etc. Eine echte
Augenweide, die zum Verweilen einlädt. Der „Star“ des Gartens bildet die
Kaiserpalme. Diese männliche Palme hat in der zweiten Hälfte des 19.
Jahrhunderts auf 1.8 Meter Höhe zu spriessen begonnen, sie wurde sodann
auf insgesamt sieben Äste beschnitten. Benannt ist sie nach der Kaiserin
Sissi, die den Garten 1894 besuchte und dem Besitzer José riet, der
Palme einen besonderen Namen zu geben, da von dieser eine grosse Kraft
ausginge. So erhielt die Palme ihren Namen, und eine kleine Büste auf
deren Nordseite erinnert an Sissis Besuch.
Die „gota fría“ 2019 hat auch in den Palmengärten ihre Spuren
hinterlassen. La Centinela, die „Wächterin“, 25 Meter hoch, stand im
Stadtpark von Elche und ist nach dem Jahrhundertgewitter einfach
umgefallen. Das betrifft die Menschen sehr, denn die 200 Jahre alte
Wächterin war ein lebendiges Zitat aus dem alten Lied, in dem Pepe
Tejera Elches Palmen als „Wächter meiner Stadt“ besang. Aktuell besteht
in Elche ein Zwist um die Palmerals. Es ist geplant, einem Teil davon zu
roden und zu überbauen, um so mehr Wohnraum für die Bevölkerung und für
den Tourismus zu schaffen. Insgesamt sind 1000 Wohneinheiten
vorgesehen. Da sich der Palmeral als Ganzes auf der Liste der
UNESCO-Weltkulturerbe befindet, wird um die Schutzwürdigkeit der nicht
speziell gepflegten Gärten gestritten. Die Stadt selbst hat sich dazu
bisher nicht geäussert.
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Nachbildung der Büste der "Dama de Elche" in der Huerto del Cura
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Crinum - Asiastische Hakenlilie
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Kaktusbeet
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Palmenallee |