Paradores – Spanien authentisch

Emblem der Paradores
⓿⓿❸  Eine Freundin plante ihre Reise durch Andalusien und bat mich um einige Tipps, wie sie nicht nur die Tourismus Hotspots, sondern auch das authentische Spanien erleben könne. Spontan riet ich ihr, in einem Parador zu übernachten. Daraufhin runzelte sie die Stirne, sie wisse nicht was das sei. So entstand das Kapitel über die Paradores.
Die Paradores sind eine spanische Hotelkette, organisiert als Aktiengesellschaft, wobei zu 100% in den Händen des spanischen Staates. Besonders sind die deshalb, weil die Hotels grösstenteils in ehemaligen Schlössern, Burgen oder Klöstern untergebracht sind. So werden die schützenswerten Gebäude unterhalten und gleichzeitig genutzt. Einige Paradores sind neueren Datums, sie stehen auf Felsklippen über dem Meer oder an beliebten Stränden mit einer atemberaubenden Aussicht. Die erste unter diesem Namen geführte Herberge (deutsche Übersetzung von Parador) wurde 1928 in der Sierra de Gredos, westlich von Madrid eröffnet. Zwar bestand bereits seit mehreren Jahren eine Abordnung der Regierung, die sich mit dem Aufbau der Paradores befassen sollte. Erst als sich der damalige König Alfonso XIII persönlich engagierte, wurde dieser erste Parador realisiert. Heute beschäftigt die Hotelkette in 97 Betrieben auf dem spanischen Festland, den Balearen und den Kanarischen Inseln rund 4000 Mitarbeitende. Der neueste Parador steht im galizischen Muxia, eingebettet in die grüne Hügellandschaft an der Costa de Morte, nahe des westlichen Punktes des spanischen Festlandes. Nach vielen Jahren der Krise sind die Paradores seit 2018 wieder rentabel. Über lange Jahre wurde der Erneuerung der Gastronomie zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt. Heute besteht die Menükarte zur Hälfte aus regionalen Spezialitäten, und auch die Qualität verbessert sich zusehends - glücklicherweise für uns Gäste.

Parador Arcos de la Frontera
Die Übernachtung im Parador ist für meine Familie seit jeher ein besonderes Erlebnis und immer Teil der Reiseplanung durch das Land. Mein persönlicher Lieblingsparador befindet sich im ehemaligen Sitz des regionalen Fürsten im andalusischen Arcos de la Frontera, zuoberst auf der Spitze dieses weissen Dorfes. Es ist ein Parador der Mittelklasse, nicht besonders luxuriös oder geschichtsträchtig. Doch ist er sehr typisch. Das Essen im Restaurant ist regional inspiriert, serviert durch Mitarbeitende in ihren andalusischen Trachten. Die Aussicht von der Terrasse auf den Fluss Guadalete und über die Weite der Landschaft ist einmalig und während des Sonnenuntergangs einfach wunderschön.