Rota in der Provinz Cádiz |
⓿❷❷ Die Kleinstadt Rota an der Costa de la Luz gilt noch Heute als Geheimtipp für Ruhesuchende an der Küste des Lichts zwischen Tarifa und Cadíz. Keine hohen Hoteltürme „schmücken“ den Ort. Am kilometerlangen Sandstrand mit dem sauberen Wasser des Atlantiks wirkt immer eine frische Brise.
In der geschichtsträchtigen Stadt lässt sich vieles entdecken. Bereits den Römern gefiel der Ort. Im Mittelalter waren, wie in der ganzen Gegend, die Mauren ansässig, bis sie Mitte des 13. Jahrhunderts durch die Spanier vertrieben wurden und diese den Gebäuden durch ihren typischen plateresken Stil den Stempel aufdrückten. Wen es in die Natur hinauszieht, geht in den nahen Pinienwäldern wandern. Die Küche ist durch das nahe Wasser beeinflusst, die Urta a la roteña (Meerbrasse mit Gemüse aus dem Ofen) gehört zu den Spezialitäten des Ortes. Ein Teil der Stadt ist für die Touristen gesperrt, die Spanier und die Amerikaner unterhalten eine gemeinsame Marinebasis. Der spanische Flugzeugträger „Principe de Asturias“ ist hier stationiert.
Rota ist noch etwas anderes, und das steht kaum in einem Reiseführer.
Dieser Ort ist Rückzug, Paradies, Treffpunkt und Entspannung der
spanischen Poeten in den Sommermonaten. Der Schriftsteller Rafael
Alberti (1902-1999) aus der nahe gelegenen Stadt Puerto de Santa Maria
stammend, gründete diese Künstleroase. Er gehörte zum engsten Kreis der
„Generation 27“, jener Dichter, deren Aktivitäten in den 20-er Jahren
mit der Veröffentlichung erster Gedichte begannen, verbunden waren durch
enge Freundschaften, ähnliches Alter und Herkunft aus dem Mittelstand. Nach
Ausbruch des Bürgerkriegs zerfiel die Gruppe. Wer nicht ermordet wurde
oder auf der Flucht starb, gelangte ins Exil. Einige wenige verblieben
in Spanien, hüteten den Nachlass der Gruppe, bis die damals junge
Generation der 50-er Jahre die Traditionen wieder aufnahmen.
Strand Punta Candor |