Terrassierung in Fleix |
Trockensteinmauer im Val de Laguar |
Früher war das anders. Den Mauern kam eine wichtige Bedeutung zu. Es gehörte zum Stolz eines Steinmetzes, eine Trockensteinmauer aus regionalen Steinen ohne Zutun von Mörtel zu errichten, die über Jahre hinweg hielt. Dank der Terrassierung konnten die darauf gepflanzten Bäume besser bewirtschaftet werden und ergaben dadurch einen Mehrertrag. Ausserdem spielen sie eine wichtige Rolle bei der Verhinderung von Erdrutschen, Überschwemmungen und Lawinen. Mit der Begründung, dass die Trockensteinmauern im Einklang mit Natur und deren humanen Bewirtschaftung stehen, wurde dieses Handwerk im November 2018 von der UNESCO auf die Liste immateriellen Kulturerbe aufgenommen.
Neben Spanien kennen Kroatien, Zypern, Frankreich, Italien Slowenien und die Schweiz dieses traditionelle Kulturgut. Wie andernorts ist es auch in der Marina Alta gefährdet. Dies zeigt die kürzlich durchgeführte Tagung der „margenadores“. Die Mauerbauer und Steinmetze trafen sich dafür in Jalón, nahe des Val de Laguar. Die Teilnehmer beklagten die mangelnde Ausbildung, die schlechte Entlöhnung und die fehlende Attraktivität dieses Berufs für junge Menschen. Sie hoffen, dass mit der vermehrten touristischen Promotion der Stellenwert dieses aufwendigen Handwerks und die traditionsreiche Kultur der Trockensteinmauern wieder an Wert gewinnt.