Cuevas de Nerja |
⓿❸❾ Auf
der Reise durch Andalusien folgen die touristischen Höhepunkte in
kurzen Abständen, fast geht einem dabei der Schnauf aus.
Dabei geht
vergessen, dass sich neben den berühmten und spektakulären
Sehenswürdigkeiten zahlreiche kleinere, nicht minder sehenswerte
Punkte mit hohem geschichtlichen und kulturellen Wert befinden. Eines
dieser Bijous ist die interessante Tropfsteinhöhle oberhalb des
Dorfes Nerja. Die
Höhle wurde 1959 durch fünf Jugendliche aus dem Nachbardorf Mora
entdeckt, als sie eine aktive Schar von Fledermäusen beobachtete,
die durch die Ritzen der Felswände herumflatterten. Erst glaubte
ihnen niemand ein Wort, bis sie als Beweis das Knochenfragment eines
Skelettes aus der Jungsteinzeit zu ihren Lehrern brachten. Innerhalb
der folgenden zwei Jahre wurde das ganze Ausmass dieser Entdeckung
bekannt. Archäologen, Paläontologen, Biologen fanden hier einen
Schatz von historischer Bedeutung und ein Mekka für spannende
Forschungstätigkeiten. Das Heute bekannte Höhlensystem erstreckt
sich über 35‘500 Quadratmeter,
unterteilt in drei sogenannte Galerien. Eine Galerie im Umfang von
9‘400 Quadratmetern ist für die Öffentlichkeit zugänglich. In
den beiden anderen wird nach wie vor intensiv geforscht. Anhand der
erhaltenen Steinstrukturen und den gefundenen Überresten von
Materialien, Werkzeugen und Fossilien gehen die Wissenschaftler davon
aus, dass die Höhle vor 30‘000 Jahren bewohnt war. 1969 wurden die
ersten von inzwischen 6‘000 Malereien entdeckt. Diese sind jüngeren
Datums, sie wurden vor etwa 18‘000 Jahren angebracht.
Stalaktit in Nerja |