Strelitzia Reginae |
⓿❹❶ Die buntfarbene „Strelitzia Reginae“ gehört zu meinen Lieblingsgewächsen im Garten. Der Anblick ihrer leuchtenden Farben und der aparten Blütenform lösen positive Emotionen aus und erinnern mich an den Ara-Papagei. Die Strelitzie wird als die Blume der Freiheit und des langen Lebens bezeichnet. Diese Attribute passen sehr gut zur Namensgeberin der Pflanze, der englischen Königin, Sophia Charlotte, geborene von Mecklenburg-Strelitz.
Die Strelitzie ist mit der Bananenpflanze verwandt. Sie wird auch Paradiesvogelblume genannt. 1773 erreichte sie erstmals Europa. Sir Joseph Banks, der Leiter des botanischen Gartens in London brachte sie auf der Seereise, die er gemeinsam mit dem berühmten Kapitän James Cook unternahm, von Südafrika nach England. Damals war es Sitte, dass eine neu entdeckte Pflanze automatisch Eigentum des Königshauses wurde. Der damalige Regent, George III, widmete sie seiner Ehefrau Sophia Charlotte. Ihr zu Ehren wurde die Blume „Königinnenstrelitzie“ benannt und in den königlichen Gärten kultiviert.
Speziell ist auch die Methode der natürlichen Fortpflanzung der Strelitzie. Diese geschieht nicht durch Insekten, sondern durch kleine Vögel, die durch ihren süssen Nektar angelockt werden. Die Samen werden durch die Vögel verspeist und mit ihrem Kot wieder verteilt. Gegen Ende des 18. Jahrhunderts wurden weitere Strelitzien-Arten entdeckt. Die grösste unter ihnen ist die „Strelitzia Nicolai“ oder Baumstrelitzie. Sie erreicht bei idealen klimatischen Bedingungen eine Höhe von bis zu 10 Metern, und ihre Blüten sind weiss.
Die berühmteste jedoch ist die farbenfrohe Königinnenstrelitzie, die auch unser Garten ziert und bereichert. Erst pflanzten wir sie in blaue Kübel ein Das war eine Augenweide. Wir erfreuten uns an ihren Blüten, und sie wucherte vor sich hin, bis es eine grössere Kraftanstrengung benötigte, den Topf von ihrem Wurzelgeflecht zu befreien. Anschliessend erhielt sie einen Platz im offenen Beet zwischen den Agaven und Kakteen als erwünschten Farbtupfer. Gut gemeint, erhielt sie regelmässig Wasser, bis sie fast einging. Dem weisen Rat einer Freundin folgend, verzichteten wir ab sofort auf die Wasserzugabe in den Wintermonaten, und sie begann wieder in ihrer gewohnten Manier zu wuchern, zu spriessen und zu blühen.