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Sierra Tabernas
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Strassenzug im Fort Bravo
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⓿❻❽ Sie klingt uns noch in den Ohren, die Musik von Ennio Morricone. Vor Augen haben wir die Schauspieler Henry Fonda, Claudio Cardinale und Charles Bronson mit seiner Mundharmonika. “Spiel mir das Lied vom Tod” ist der legendäre Italo-Western schlechthin. Sergio Leone, der berühmte Regisseur dieses und vieler weiterer Spaghetti-Western liess zu Beginn der 1960er Jahre in Tabernas, in Spaniens Südosten, 30 Kilometer von Almería entfernt, mehrere stilechte Western-Städte aufbauen. Bis Heute werden sie als Filmkulissen genutzt und sind überdies gefragte touristische Attraktionen für jedes Alter.Der junge Clint Eastwood prügelte sich hier und ballerte für “Eine Handvoll Dollar” mit seinem Revolver in die Gegend. Peter O Toole und Omar Sharif spielten im Monumentalfilm “Lowrence von Arabien” die Hauptrollen, der Film erhielt sieben Oscars. Bud Spencer und Terence Hill ritten 1972 für “Vier Fäuste für ein Halleluja” durch die Wüste und entlang der Berge die eine herrliche Aussicht auf die Costa Cálida freigeben. Steven Spielberg liess 1989 einige Szenen aus “Indiana Jones und der letzte Kreuzzug” mit Harrison Ford und Sean Connery in der Tabernas-Wüste drehen. Später kamen Videoclips und Werbefilme hinzu.
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Mexikanisches Dorf im Fort
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Fort Bravo (Texas-Hollywood) oder Mini-Hollywood heissen die Westernstädte. Dank der nach wie vor aktiven Filmindustrie sind sie zum Teil sehr gut erhalten geblieben. Im Saloon werden für die Touristen kleine Szenen aufgeführt. Mit Pferd und Kutsche kann man durch die staubigen Strassen, entlang der Bank, dem Sheriff-Büro mit den Gefängniszellen bis an den Dorfrand zu den Stallungen und zum Friedhof fahren. Der Galgen steht, wie es sich gehört, prominent zentral auf dem Dorfplatz. Und wer dieses Western-Feeling etwas länger erleben möchte, mietet eine Bretterbude und bleibt über Nacht.Die Tabernas-Wüste ist mit ihren 280 Quadratkilometern die einzige natürliche Wüste Europas. Ich erinnere mich noch sehr gut an die erste Reise dorthin 1984. Sie zu durchqueren war bereits damals ein besonderes Erlebnis. Über die Kulissen-Städte gab es noch keine touristischen Informationen, wir fanden sie eigentlich per Zufall. Es gab weder Eintrittspforten noch Tarife. Aber auch noch keine Kutschenfahrten oder schöne Szenen mit Revolverhelden.