❷⓿⓿ Gerne gebe ich es zu, ich liebe die Weite des Wassers, eine Meeresbrise, die nach Salz riecht und den feuchten Sandstrand zum Flanieren. Es gibt auch Raum zum Sinnieren, Durchlüften und um neue Kräfte zu sammeln. Das tue ich nun, lasse die pulsierenden Städte und stillen Dörfer Revue passieren und nehme dich mit auf eine kleine Rundreise durch einige Orte, wie Tapas-Häppchen.
Reisen ist nicht immer wie Zucker schlecken. Hin und wieder muss ich leer schlucken, werde enttäuscht, wie in der Stadt mit dem klingenden Namen Madrigal de las Altas Torres. In Deutscher Sprache bedeutet der Name “Lobeshymne an die hohen Türme”. Eine Lobeshymne kann ich hierüber nicht von mir geben, obwohl es eigentlich ein stolzer Ort in Spanien sein müsste. Hier, 50 Kilometer nördlich von Ávila, kam 1451 die berühmteste Königin des Landes, Isabel La Católica zur Welt. Bei ihrem Geburtshaus, dem ehemaligen Palast wo zwischen den halb geschlossenen Fensterläden einige Klosterfrauen daheim sind, sind die Pforten geschlossen, das Tourismusbüro muffig, und der grosse Platz vor der Gemeindeverwaltung ist mit Gras überwachsen. Ein Rundgang war hier mehr als genug.
Es gibt aber auch Überraschungen, die in keinem Reiseführer stehen, auf die ich nicht gefasst bin, die, auch wenn es kleine Erlebnisse sind, in Erinnerung bleiben. Die berühmten Felsbrocken an den Rías Altas (Küste der oberen Flüsse) oberhalb von Ferrol im Norden sind mir nicht aufgefallen. Dafür den Klavierspieler mit dem blendend weissen Flügel auf der Terrasse über den Klippen. Seine Etüden werden mir noch lange in den Ohren klingen.
Ebensowenig vergesse ich die Burg in Sigüenza, einer Kleinstadt zwischen Zaragoza und Madrid, die nichts Besonderes hat ausser ihrer mittelalterlichen Festung mit den rustikalen Hotelzimmern und dem Küchenchef, der das Gegenteil beherrscht, nämlich die moderne spanische Gastronomie.
Du kennst sie bestimmt auch, die Dauerbrenner, jene Orte, wo du immer wieder gerne zurückkehrst. Für mich ist Alicante ein solcher Ort. Es ist nicht die grösste, nicht die lebendigste Stadt, doch eine, die alles zum Leben hat, die meisten Sonnenstunden im Jahr, den Strand gleich am Stadtrand und viele Grünzonen zum Flanieren. Ausserdem stehen hier jedes Jahr die weltgrössten Krippenfiguren. Wäre ich Spanierin, könnte ich mir vorstellen, in Alicante zuhause zu sein.
📜 Hier beende ich die kleine Rundreise und gönne mir Blog-Ferien, will sinnieren und durchlüften. Ich hoffe, ich konnte dir einige Einblicke in dieses vielfältige und spannende Land vermitteln. Möchtest du nach Spanien reisen und benötigst einige Tipps, schreibe mir auf: tapasblog8616@gmail.com Auch ein Feedback von dir freut mich. Nun wünsche ich dir eine schöne Zeit und einen feinen Start ins 2025.