Martos - am Cerro de la Peña

Olivenhain bei Martos
⓿❼❸  Die Stadt Martos, auf der Anhöhe des Cerro de la Peña in der andalusischen Provinz Jaen gelegen, gehört nicht zu jenen Orten, die tagtäglich von tausenden Menschen heimgesucht werden. Sie hat andere Trümpfe. Ihr Gemeindegebiet besteht aus dem grössten Olivenhain Spaniens, die Einheimischen behaupten sogar der ganzen Welt. Unter dem Motto “La Cuña del Olivar - Die Wiege der Olivenhaine” präsentierte der Gemeindepräsident an der staatlichen Tourismusmesse “Fitur” in Madrid im Januar 2022 die vielfältigen Möglichkeiten des nachhaltigen Tourismus in der Region, eng verbunden mit der Natur.

Türklopfer
an der Rathaustür
Martos hat eine spannende Geschichte. Hamilkar Barkas, der Vater des berühmten Hannibal, der 218 vor Christus mit den Elefanten über die Alpen zog, war um 240 vor Christus der Stammesführer im Tal. Die Stadt hiess zu dieser Zeit Tucci. Während Hamilkars Herrschaft wurde begonnen, die Felder dieses fruchtbaren Tals zu bebauen. 80 Jahre später bemächtigten sich die Römer der Region. Nach Ablösung der Römer durch die arabischen Stämme und die wechselvolle Zeit der Kalifen folgte die Regentschaft der katholischen Könige. Martos blieb dabei immer Versorgungszone mit landwirtschaftlichen Produkten und die Stadt selber ein regionales, handwerkliches Zentrum.

Rathausportal
Viele Besucher sind es wirklich nicht, die den Hügel zur Altstadt emporsteigen. Doch auch mit etwas Schweiss lohnt sich dieser Spaziergang, die architektonische Stadtgeschichte links und rechts den schmalen Strassen entlang vor Augen. Oben auf dem Platz steht ein prächtiges und vornehmes Gebäude. Es entstand Mitte des 16. Jahrhunderts als Gefängnis. Imposant ist das Relief des Wappens der Habsburger über dem Portal, deren Herrschaftsbereich zu dieser Zeit einen grossen Teil der Iberische Halbinsel umfasste. Das repräsentative Gebäude zeugt vom Reichtum der Stadt in dieser Zeit. Heute, noch immer Stolz der Stadtbewohner, dient es als Rathaus. Ein paar Schritte weiter, auf der Terrasse der nahegelegenen Burgruine, geniesst man den offenen Blick in die unendlichen Weiten über das Guadalquivir-Tal mit abertausenden von Olivenbäumen.