Albariño - erfrischender Weisswein aus Galizien

Albariño Weinberg pergolaartig
⓿❽❼ Einer der erfrischendsten Weissweine auf der Iberischen Halbinsel ist der Albariño. Er wächst vorwiegend auf Granitboden in den kühleren Regionen im Nordwesten Spaniens und dem angrenzenden Portugal. Das bekannteste Anbaugebiet liegt in den Rías Bajas, im Süden von Galizien.

Albariño-Traube
Die Bedeutung des Namens Albariño beruht auf einem Missverständnis. “Alba-Riño” heisst übersetzt “die Weisse des Rheins”. Während langer Zeit wurde davon ausgegangen, dass die Rebe im 12. Jahrhundert von Mönchen aus dem Norden, auf ihrer Pilgerreise nach Santiago de Compostela, hergebracht wurde. Genetische Untersuchungen zeigten jedoch, dass diese Rebe einheimisch ist und bereits im 4. Jahrhundert als wilde, noch nicht bestimmte Sorte an den südgalizischen Flussufern wucherte.

Während langer Zeit galten die Albariño-Trauben als minderwertig und wurden vorwiegend als Zugabe für andere Weissweine verwendet, bis Jesús Requena aus Pontevedra, Beamter des Landwirtschaftsministeriums und Hobbywinzer, in den 1970-er Jahren den Wert der Rebe erkannte und deren eigenständigen Anbau und Produktion antrieb. Seit dem 28. Juli 1988 dürfen die Albariño-Weine mit der Herkunftsbezeichnung “DO Rías Baixas” (Denominación de origen Rías Bajas) verkauft werden. Der Albariño hat sich in den letzten 40 Jahren zu einer Visitenkarte der Region und zu einem bedeutenden Wirtschaftszweig entwickelt. Grössere Weinberge wechseln sich ab mit den Reben in den Vorgärten, an den Dorfrändern und bis an das Ufer der Atlantikküste. Wegen der hohen Bodenfeuchtigkeit und um Krankheitsbefall abzuwenden, sind die Reben vorwiegend im Pergola-Erziehung anzutreffen. Mit der Anbaufläche von rund 4’500 Hektar werden jährlich 120’000 Hektoliter Wein produziert.


Trotz seiner urtypischen Sorte gilt der galizische Albariño als moderner Wein. Er hat eine in der Regel blasse, strohgelbe Farbe mit grünen oder goldenen Reflexen. Dank seinen feinen Aromen der Zitrusfrüchte, Honigmelone und mineralischen Note, gepaart mit der erfrischenden Säure, passt er hervorragend zu den, ebenfalls in der Region geförderten Krabben, Austern und Muscheln. Die Nähe zum Atlantik verleiht dem Wein den besonderen und leicht salzigen Geschmack auf der Zunge. Serviert wird er zwischen 9 und 12 Grad. Die im Blog abgebildeten Flasche hat eine wärmeempfindliche Tinte. Ist die optimale Trinktemperatur von 11° erreicht, erscheint auf dem Etikett ein blaues Schiff auf den Wellen des Logos. Für mich ist der Albariño eine wahre Gaumenfreude, zudem ein schöner Begleiter zum Apéro oder zu einem leichten Fischgericht.