Marbella - kunstvoll mondän

Der Hafen Puerto Banús in Marbella
Altstadt von Marbella
⓿❼❼  Der Name sagt es bereits: Mar Bella bedeutet “schönes Meer”. Schön ist es hier auch, zudem zu früheren Zeiten ideal positioniert, als die Transportwege für Waren mit dem Schiff zwischen Spanien und dem Orient von grosser Bedeutung waren. Die heutige Grossstadt mit etwa 140'000 Einwohnern befindet sich 57 Kilometer südwestlich von Málaga und ist der berühmteste, vermutlich auch teuerste Ort an der Costa del Sol.

Die jüngere Geschichte des Ortes ist eng mit der Entwicklung des Tourismus verbunden. 1954 eröffnete das erste Hotel seine Türen. Bald darauf folgten weitere, sowie Appartementhäuser und luxuriöse Villen. Der ortseigene Hafen Puerto Banús mauserte sich zur teuren Residenz von illustren Jachten zahlreicher Persönlichkeiten aus Film, Kultur und Politik. In dieser Beziehung ist Marbella mit dem südfranzösischen Saint Tropez vergleichbar, denn auch dort tummelten sich Brigitte Bardot, Audrey Hepburn, Sean Connery, Gina Lollobrigida und viele weitere Stars und Sternchen. Als Anziehungspunkt dieser Berühmtheiten ist die Stadt teuer und mondän geworden.

Salvador Dalí
Marbella profitierte und litt gleichzeitig sehr ob dem spanischen Tourismusboom, der in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts einsetzte. Die dafür Verantwortlichen in den Kommunen hatten freie Hand in der Gestaltung der Landschaft und in der Auslegung der Gesetze. Der Staat war einfach froh, nach den schwierigen Jahren des Bürgerkriegs, ausländische Devisen zu erhalten. Die Auswüchse dieser Zeit kann man Heute an der ganzen Mittelmeerküste sehen. In Marbella waren sie besonders gravierend. 2002 wurde der Bürgermeister wegen Korruption verhaftet. Vier Jahre später gelangte Marbella gar unter nationale Zwangsverwaltung. Wegen Veruntreuung öffentlicher Gelder und der Bewilligung von illegalen Bauten, Golfplätzen und weiteren Anlagen wurden 19 Stadtratsmitglieder verhaftet und gegen insgesamt 96 Personen Anklage erhoben. Die nachweisbare Deliktsumme belief sich auf mindestens 2.5 Milliarden Euro.

Marbella hat auch eine schöne und kunstvolle Seite. In der hübschen, aus der arabischen Zeit erhaltenen Altstadt mit den engen Gassen ist es zwar in den letzten Jahren stiller geworden, da sich der Tourismus an die Hafenpromenade verschoben hat. Sehenswert und besonders sind der Park mit den beeindruckenden Kunstwerken von Salvador Dalí oder der ehemalige Wachturm Torre de los Ladrones (Turm der Diebe) beim Naturschutzgebiet der Dünen von Artola.

Boulevard Avenida del Mar mit Skulpturen von Salvador Dalí