❶⓿❼ Im verträumten Tal des Huecha-Flusses, nordwestlich von Zaragoza (Saragossa) liegt das Monasterio de Veruela. Es ist in eine schöne, landschaftliche Umgebung eingebettet, zwischen Weinstöcken, Getreidefeldern und Olivenplantagen. Im Moment ist es noch ein Feldweg, der vom 125-Seelen Dorf Vera de Moncoya zum Kloster führt, aber das soll bald anders werden.
“Wasser bringt Reichtum”. Das sagten sich die Mönche des Zisterzienserordens, als sie 1145 Veruela als ihr erstes Kloster im ehemaligen Königreich Aragón gründeten. 35 Jahre später war der Bau soweit gediehen, dass die erste Mönchsgemeinschaft einziehen, sich dem Land bemächtigen und Wasserquellen erschliessen konnte. Nicht von Ungefähr wurden die Zisterzienser auch “Urbarmachermönche” genannt, denn ihre Haupteinnahmequelle war die Landwirtschaft. Darauf gründete auch ihr Reichtum. Dieser zeigt sich eindrücklich in der Klosteranlage, die gut erhalten blieb und ständig erweitert wurde.Die Klostermauer mit dem Turm und dem romanischen Portal erinnern mich eher an eine Burg als an ein Kloster. Der Gang durch die Allee und den historischen Baumgarten verbreiten eine andächtige Stimmung. Als wir hier ankamen, war gerade eine Hochzeitsgesellschaft dabei, ihren unvergesslichen Tag für das Album festzuhalten. Auch wir fanden, diese Kulisse passt sehr. Mir hat es der lichtdurchflutete Kreuzgang angetan. Seine schlichten und schlanken, gotischen Säulen wirken leicht und belebend. Der Garten im Inneren des Kreuzgangs ist begehbar und eine Wohltat für Sinne und Augen. Ganz im Verständnis der Zisterzienser ist er nicht mit gemeisseltem Prunk, sondern mit einfachen Figuren und regionalen Elementen wie Efeu- Feigen- Eichen- und Weinblättern verziert.📜 Planst du, das Monasterio de Veruela zu besuchen, kannst du vielleicht schon in den ehemaligen Mönchszellen übernachten. Diese sollten eigentlich bereits 2018 als bequeme Parador-Unterkunft eröffnet werden. Wie eben hier so üblich, dauert hier alles etwas länger als geplant. Doch dürfen wir uns auf romantische Nächte freuen.
