❶❻❸ Kommt Besuch in unsere zweite Heimat nach Moraira, und dieser hat Zeit und Musse, die Besonderheiten der Umgebung kennenzulernen, gehört der Ausflug in das Gartencenter in Javea zum Standardprogramm. Genau genommen sind es zwei Personen aus einer Familie, die zwei Gartencenter führen, die nahe beieinander liegen, und beide sind anregend. Ganz besonders jetzt, wenn der Frühlingsflor, die jungen Bäume und Stauden, aus den Treibhäusern ans Licht geholt werden.
Noch Heute staune ich beim Rundgang durch die wie Alleen gestalteten Reihen von teilweise über 70 jährigen Olivenbäumen, der unübersehbaren Anzahl verschiedenster Arten von Palmen, von kleinen und filigranen Robellinis bis hin zu den hohen Washingtonians und den zahlreichen Sorten und Grössen dazwischen. Die schönsten Exemplare werden auf dem Hügel präsentabel platziert, mit dem Blick auf den gegenüberliegenden Hausberg Montgó, eine tolle Auslage.
Für die Liebhaber von Kakteen und Agaven ist ebenfalls viel Platz reserviert. Reihe an Reihe von verschiedensten Rosetten-Agaven, die zu den Spargelgewächsen gehören. Die Bezeichnung Agave ist altgriechisch und bedeutet edel, erhaben und prachtvoll. Dazwischen stehen die stacheligen Kakteen, der Echinocactus Grusonii als berühmtester und verbreiteter Vertreter, den wir unter dem Namen “Königinnensitz” kennen. Die Kakteen gehören zur Familie der Sukkulenten, sie halten viel Wasser in ihrer Pflanze, deshalb sind sie für unser Mittelmeerklima besonders geeignet.
Nach dem ausgedehnten Spaziergang entlang der jetzt tragenden Zitrusbäume und den blühenden Stauden geht es zur nächsten Augenweide. Eine grosse Auslage gehört den Blumen dessen Blüten in allen Farben erstrahlen. Bei der Auswahl empfehle ich hier zur Vorsicht. Die Geranie oder das Löwenmaul passen in den mediterranen Garten oder Balkon und überdauern mehrere Blütezeiten. Viele andere hingegen ertragen Hitze und Trockenheit nicht. Hier wird für mein Empfinden etwas zu viel an unser Heimatgefühl appelliert. Das gleiche gilt für die angebotenen Obstbäume. Die Zucht von Äpfel-, Birnen- oder Pflaumenbäumen ist anspruchsvoll, das hiesige Klima behagt ihnen nicht.
📜 Die dazwischen gestellten fernöstlichen Figuren und Dekorationselemente belustigten und irritierten mich anfänglich. Anscheinend sind sie gefragte Alternativen zu den klassischen barocken Figuren und typischen südländischen Tontöpfen in allen Formen und Farben. Persönlich bevorzuge ich den authentischen Garten des Südens mit dem mehrstufigen Brunnen aus Toscastein. Eine liegende Buddhaskulptur zwischen dem Stolz von Madeira (Echium Candicans) und dem Orangenbaum kann ich mir schlecht vorstellen, doch zur Frage, was begeistert, dürfen unsere Meinungen gerne auseinanderdriften. Es hat für jeden Geschmack etwas da.