⓿❾❾ Jetzt kommt sie sie wieder, die ideale Reisezeit für Spaniens Süden. Zwischen Herbst und Frühling können die Nächte im Inneren Andalusiens so richtig kalt werden. Doch tagsüber scheint oft die Sonne, der Himmel ist klar, die Temperaturen bewegen sich zwischen 20 und 25 Grad. Die bunten Bougainvilleas, Geranien und Strelizien blühen in ihren leuchtenden Farben inmitten der weiss getünchten Hausfassaden. Planst du eine Reise dorthin, besuche die weissen Dörfer, es lohnt sich sehr.
Die weissen Dörfer Andalusiens, die sich prägnant von der Kulisse der sattgrünen Olivenhaine oder des blauen Farbe des Meeres abheben, üben auf mich jedes Mal eine grosse Anziehungskraft aus. Während der Zeit der Mauren in Südspanien wurden sie im ähnlichen Stil erbaut und erhielten das pittoreske Aussehen. Es verleiht ihnen viel Charme und Flair, und so finden wir sie auch in Nordafrika. Die Häuser wurden um enge, verwinkelte Gassen platziert. Innerhalb der dicken Mauern erhielten sie schattenspendende Patios, ausgekleidet mit farbigen Kacheln, verziert mit Brunnen und ausstaffiert mit Blumen, Pflanzen und Zitrusbäumen. Die Hausfassaden wurden weiss getüncht, um sie von der Sonne zu schützen. Traditionell wird hier noch immer weisser Kalk verwendet. Was früher praktischer Sonnenschutz war, bildet Heute das unverwechselbare Bild der weissen Dörfer, das wir mit Andalusien verbinden.
Die Reisemagazine und Tourismusorganisationen überbieten sich mit dem Anpreisen ihrer weissen Dörfer. Es gibt einige, die sind touristisch sehr frequentiert, und andere, ebenso schöne, bei denen ein entspannter Spaziergang durch die schmalen Gassen mit dem Besuch in der Bar der Einheimischen noch möglich ist. In den Provinzen Cadíz und Malaga gibt es beschriebene Routen zu weissen Dörfern, denen mit dem Auto oder auch mit dem Velo - halt etwas länger - entlang gefahren werden kann.
Für mich persönlich ist Vejer de la Frontera in Cadíz eines der schönsten und typischsten weissen Dörfer Andalusiens. Touristisch besucht, ja, jedoch überschaubar. In der Dorfmitte auf der Plaza de España, gesäumt von Palmen und einem markanten Brunnen, wurden früher Stierkämpfe abgehalten. Heute ist sie ein Ort für kulturelle Veranstaltungen. Am Rand der Plaza entlang gruppieren sich zahlreiche Bars und Restaurants mit vorwiegend einheimischer Küche oder für das Tapas mit Oliven und Vino de Jeréz.
Rund 70 Kilometer nordöstlich von Vejér liegt mit Arcos de la Frontera ebenfalls ein schönes weisses Dorf. Es bietet zudem, auf der öffentlich zugänglichen Terrasse ihres Paradors, einen fantastischen Blick über das südliche Andalusien. Der historische Teil von Priego de Córdoba auf der Route der Kalifen oder die eher stillen Dörfer Salobreña und Veléz Blanco in der Provinz Almería sind sehr sehenswert. Auf jeder Reise in den Süden entdecken wir eindrucksvolle, weisse Dörfer, die berechtigterweise ein Herzstück dieses besonderen Landes sind.